Freitag, 20. Mai 2011

Es war doch ein ganz normaler Freitag...

20. Mai 2011

Es versprach ein ganz normaler Tag zu werden.
Etwas schlechte Energie in der Luft, vielleicht auch wegen dem herannahenden Gewitter (welches ich jedoch wirklich elektrisierend und toll fand, vor allem, weil ich draußen im strömenden Regen wie eine Besessene rumgerannt bin und geschrien habe, in jede Pfütze gesprungen bin, die Zukunft und Vergangenheit vergessen habe und mein Kopf nur voll war von IHM und dem Moment der Freiheit und Freude).
Doch dieses Image verlor der 20. Mai, als ich um 18:22 Uhr an den Laptop ging.
Verbotenerweise muss ich dazu sagen.
Erstmal bekam ich eine Nachricht von Quent Darcia Quincy, die er mir gestern geschickt hatte. Ein Link zu einer Website mit dem provozierenden Namen vegetariersindmoerder. Okay, ich bin Vegetarierin, seit nun mehr als einem Jahr.
Der Inhalt dieser Website hat mich jetzt zutiefst entsetzt.
"Es muß endlich Schluß sein mit der falschen Dichotomie, der Zweiteilung, bei der die Nichtvegetarier auf der einen und die Vegetarier und Veganer gemeinsam auf der anderen Seite stehen. Tatsächlich stehen nämlich die Vegetarier auf der falschen, auf der gleichen wie die Leichenfresser: auf der Seite der Tierausbeuter nämlich, derjenigen, die Tiere gefangenhalten, mißhandeln und umbringen, um Teile ihrer Körper, ihre Menstruationsprodukte oder Drüsensekrete zu konsumieren. "
 Ist unsere Welt nicht krank? Es wird uns weißgemacht, dass wir weniger Fleisch konsumieren sollten. Gut, ich konsumiere kein Fleisch mehr. Und jetzt finde ich so mir nichts dir nichts heraus, dass 2/3 des weltweiten Rinderbestands die Kälber der Kühe sind, die für die Milchproduktion kalben müssen. 
Natürlich, verschweigt sowas doch! Es ist krank, dass das ganze System der Nahrungsmittelherstellung nicht transparent ist oder wirklich nie erwähnt wird. Eigentlich verträgt der Mensch keine Milch, jedoch hat ein mutiertes Enzym zu der Laktoseverträglichkeit geführt und tadaa! Es ist uns möglich, die Tiere auszubeuten und ihre Milch zu konsumieren.
Damit will ich jetzt aber nicht sagen, dass ich Milch und Eier von nun an verabscheue. Ich bin so ehrlich und sage, dass ich weiterhin Milch trinken werde und Eier essen werde, auch wenn ich es weiß, was für Opfer dies bringt. Jedoch verschließe ich meine Augen nicht davor und will mir von nun an wirklich die Mühe machen, so wenige Tierprodukte wie möglich zu konsumieren. Bis ich dann wirklich tierfrei lebe, wird es wohl 3 Jahre oder so dauern, und auch einen Umzug in eine große Stadt kosten, da ich hier nicht wirklich die Möglichkeit habe, diesen Lebensstil zu leben. Ich würde schlicht und einfach verhungern, da einfach überall Tier drin steckt und es auch keine Alternativen gibt. Ich bin ja schon froh, die paar vegetarischen Sachen gefunden zu haben. Ich hoffe jetzt nurnoch, dass der vegane Zweig auch so boomt wie der vegetarische, aber bis dahin wird es ein sehr langer Weg, aber es ist zu schaffen.
"Ich träume von einer Welt, in der Tiere nicht mehr wegen ihrer Körper ausgebeutet werden." 
Denn jedes Tier ist ein Individuum mit Schmerzen und Ängsten und der Gedanke, dass für meine Ernährung Tiere dahinsiechen, ist einfach schrecklich und lässt mein Herz bluten und es schreit in mir, dass die Menschheit so schlecht ist, und ich mache dabei einfach mit... Ich schaffe es schon noch, meine Überzeugung vollständig zu vertreten und ohne jegliche Tiere zu leben. Aber dieser Prozess braucht wie oben beschrieben Zeit.

So, diese Gedanken haben aber nicht nur für die Wendung des 20. Mais geführt.
Es ist schrecklich, wenn sich Menschen, die schon seit Jahren miteinander leben, auf einmal beschließen, nicht mehr zusammen sein zu wollen. Dabei handeln sie aber so egoistisch, dass ihre Nächsten darunter leiden müssen. Menschen sind von Grund auf böse und herzlos.

Aber darauf will ich nicht eingehen, sonst kommt ein Hetz-Post gegen die Menschheit raus und dabei habe ich vor kurzem "HOME" geguckt und durch diesen wunderbaren Film etwas Hoffnung schöpfen können. Dieser Welt ist noch zu retten, es ist nur ein langer, schwerer Prozess, in welchem wir viel aufgeben müssen. Aber nichts ist unmöglich, solange deine Gedanken an das Positive gerichtet sind und du auch dankbar bist, für alles was du hast.

"Even if I say it'll be alright. Still I hear you say, you want to end your life. Now and again we try to just stay alive. Maybe we'll turn it all around 'cause it's not too late, it's never too late! "- Three Days Grace "Never too late "

Samstag, 7. Mai 2011

Quatre Jours avec les Belges :)

Schon wieder eine halbe Ewigkeit nicht gepostet :D
Aber dafür hatte ich die letzten Tage jetzt auch nicht wirklich Zeit.

Von Mittwoch bis heute, Samstag, waren hier bei uns in Deutschland eine Gruppe von Belgiern. Grund dafür ist ein Schüleraustausch, un échange.
Obwohl ich anfangs wirklich unmotiviert in die ganze Sache hineingestartet bin (als ich im November bei ihr war, war der ganze Austausch sehr ernüchternd...), wurde es doch gegen Ende wirklich wunderbar :)

Aber nun erstmal alles von Anfang an:

Mittwoch, 16:45 Uhr.
Miss Fearless muss eigentlich in der Stadt sein, doch was macht sie?
Muss noch Staub saugen für den Gast aus dem weit entfernten Belgien.
Draußen hat mein Opa langsam ungeduldig werdend auf mich gewartet, dass ich endlich meinen Hintern in sein Auto bekomme und an unsere Schule fahre, weil dort meine Belgierin auf mich wartete. Ich wurde schon vom "Ei" angerufen, wo ich denn bliebe, da der belgische Bus überpünktlicherweise eine Viertel Stunde früher kam als geplant und ich nicht auffindbar war. Wie ein Vogel und komplett durch den Wind kam ich dann an und als ich meine Belgierin freudestrahlend auf mich zukommen gesehen habe, konnte ich auch nicht anders und habe angefangen, mich auf die kommenden Tage zu freuen. Wir fuhren nach Hause und klärten noch schnell ab, was wir am Abend noch machen sollen. Zu Hause angekommen packte sie erstmal ihre Koffer aus und ich habe eine Tour dans la Maison gestartet und ihr die ganzen Zimmer bei uns gezeigt und dann saßen wir erstmal in meinem Zimmer, haben Chips gemampft und uns ein bisschen über dies und das unterhalten. Noch alles sehr schüchtern. Doch als mein Bruder kam, lockerte sich die Situation durch sein Français Mignon (niedliches Französisch) auf und sie verliebte sich (wie so viele) in meinen putzigen kleinen Bruder (falls du das jemals liest, tut mir leid ^^'). Dann schauten wir richtig deutsches Fernsehen und später ging es in die Stadt mit La Roux, Bänäna und ihrer Corres. Wir besuchten ein IrishPub, meine Corres holte sich was zu Essen und wir tranken alle Bier ^^ Guiness mit Cola, Hefeweizen mit Bananensaft und Kilkenny mit Erdbeersaft... ♥ Dann bekam sie aber Bauchweh und da es sowieso spät war, sind wir nach Hause gefahren, haben noch mit meinen Eltern geredet und dann auch schon schlafen.

Donnerstag, 6 Uhr morgens.
Ich höre meinen Wecker klingeln, jedoch niemanden in die Dusche gehen, dabei hatten wir ausgemacht, dass sie zuerst duscht. Ach, keine Sorge, sie geht gleich duschen, wart's nur ab... 5 nach 6, 7 nach 6, 10 nach 6.... endlich das erlösende Geräusch einer sich öffnenden und dann einer sich schließenden Tür. Einige Minuten später konnte ich duschen und kam etwas gehetzt raus und spurtete hoch, frühstücken. Da wurde ich von einem "Guten Morgen. Wie geht's?" begrüßt (das ist ihr Standart-Satz :D) und schmierte schnell schnell schnell die Broten, aß etwas Frischkornbrei und ab ging es in die Schule, aber de Luxe im Auto meiner Eltern und nicht mit dem Bus wie die anderen bedauernswerten Menschen da draußen. Die ersten beiden Stunden hatten wir, passenderweise, Französisch und wir diskutierten über Sexismus in der Werbung. Wir waren gegen solche Werbungen und wir hatten die Belgier auf unserer Seite, also gewannen wir haushoch 2:0 :D Nur 2 Kommentare von Seiten der Belgier und die andere Seite war platt ^^ Danach ging es für sie in einen Schmetterlingspark und wir konnten im restlichen Unterricht gammeln (>__<) Jedoch fiel die letzte Stunde Mathe aus, muhahaha, da wir den Belgiern nachgefolgt sind und in ein Restaurant kamen (mjam, Reibekuchen mit Äpfeln *___*), meine Belgierin machte sich schon Sorgen, dass es dort nichts Vegetarisches gibt :D Awww~! Satt ging es weiter und wir kamen an einem Kletterpark an. Begrüßt wurden wir dort von den Trainern und einer brachte direkt einen Faux-Pas:  Lehrer: "Kann hier jemand Französisch?" - Trainer: "Nee, nur genießen." Mööp xD Die Lacher vonseiten der Deutschen waren laut, die Belgier haben teilweise nichts gerafft :D Sehr gut ^^ Und dann nach der Einführung trennten wir uns auf und ich und das Ei sind zu zweit klettern gegangen, da meine Belgierin es vorzog, zu ihren Freundinnen zu gehen. Wenn sie die dank mir eh nicht sehen wird, dann wenigstens beim Klettern. Jedoch ist sie uns beiden dann doch unauffällig gefolgt, weil ihre Freundinnen ihre Angst vor dem Klettern nicht akzeptiert haben und direkt auf die schweren Dinger draufgegangen sind. Dadurch haben die sich auch ein bisschen verkracht... Klettern war super-lustig :)
Des Nachmittags, gegen 18 Uhr, sind wir, meine und "Ei"s Corres und wir beide, in die Stadt noch ein paar Besorgungen machen und an einer ganz tollen Uhr herumschleichen. Doch leider reichte nicht das Geld und so musste der Kauf auf den nächsten Tag verschoben werden.

Freitag, 6.30Uhr
Miss Fearless' Wecker klingelt und sie hört die Geräusche der Dusche. Jawoll, sie ist selbstständig aufgewacht und ich habe mir keinen Stress gemacht, yay :D Bin also lockerflockig nach ihr Duschen gegangen und war einfach ein gelungener Morgen :)
Dann ging es für eine Stunde in die Schule und sie unterhielt sich mit einer ihrer Freundinnen und ich mit meinen Freunden. Dann um halb 9 kam der Bus und es ging auf eine sehr große Blumenshow hier in der Region.
Wir trennten uns auf, sie machte noch einige Minuten etwas mit ihren Freundinnen und ich was mit dem "Ei". Wir setzten uns auf eine Bank und aßen erstmal xD
Dann bekamen wir eine erstklasse Führung... nicht! Die Frau war einfach so naiv und mädchenhaft, obwohl sie zwei kleine Söhne hat xD Steht die da vor uns und singt von P!nk - So what! und es war leicht peinlich obwohl ihre Stimme ja nicht schlecht war, es war aber äußerst unpassend in einer Führung zu singen!
Dann ging es mit der Seilbahn auf den zweiten Teil unten und da ging die Führung in einem Schloss zu Ende (endlich). Da trafen wir auch wieder auf unsere Corres und meine kam zusammen mit der Corres vom Ei mit in die Stadt faire le shopping. War auch mega cool :) Habe so viel mit ihr gelacht und geredet und auch Komplimente für meine ach-so-gute Aussprache bekommen *rot werd* :D In einem sehr bekannten Fast-Food-Restaurant aßen wir dann auch was und sie begrüßte erstmal ihre Freunde, die einige Tische weitersaßen, kam zu uns und hielt mir stolz ihren Burger mit Fleisch vor die Nase und sagte: "Mjam, mjam, mjam, Fleisch!" und aß es dann nicht auf xD Die Zwiebeln darauf wurden von Ei's Corres im Restaurant verteilt... Und irgendwann bemerkten wir nach vielen Lachern, dass die Freunde von Marie einfach so weg sind ohne tschüss zu sagen... da war sie natürlich angepisst... Arme Corres ._.
Um 17 Uhr trafen wir uns dann wieder oben und es ging nach Hause und wir gingen zum zweiten Mal in die Stadt und diesmal konnte Marie ihre Uhr kaufen, mit der sie am Tag geliebäugelt hatte, die sie aber aufgrund ihrer ausländischen Kreditkarte erstmal nicht kaufen konnte, aber ihre Mutter hat irgendwas unterschrieben und dadurch konnte sie die dann doch kaufen und keine Ahnung wie das alles funktioniert xD
Dann zu Hause setzten wir uns wieder mit meiner Familie zusammen, aßen etwas und unterhielten uns lange. Hach, diese Gespräche waren immer super süß :3

Samstag, 9.00 Uhr
Jaaa, ausschlafen :) Topfit wachten wir am nächsten Morgen auf und es ging nach einem ausgiebigen Frühstück zum dritten und letzten Mal in die Stadt shoppen, da am vorherigen Abend die Geschäfte geschlossen haben... Also gingen wir durch viele Geschäfte und machten in einem Geschäft voller Ordner direkt vor den knatschbunten Dingern Fotos xD Ja, Sachen gibt's ^^
Und dann, um 12 Uhr, ging es auch schon nach Hause, weil wir sollten ja noch essen und meine Corres musste ja noch ihre Koffer packen, weil es leider an diesem Tag um 15 Uhr für sie wieder nach Hause ging ._.
Mein Papa machte noch Fotos von der ganzen Familie und dann fuhren wir auch schon an die Schule und ihr Bus kam und holte sie und die anderen Belgier ab... Der Abschied war nicht sehr tränenreich, aber einen Kloß im Hals hatte ich schon... Und starke Entzugserscheinungen nach Französisch-Sprechen xD

À bientôt, les Corres :)

Songtext des Blogposts:
"Les rêves des amoureux sont comme le bon vin. Ils donnent de la joie ou bien du chagrin "- Camille "Le Festin"