Aber... Ich kann immer noch nichts essen....

Diese Wut.
Woher kommt diese Wut?
Bin ich überhaupt wütend?
Ist man wütend, wenn man daran denkt, etwas zu zerstören?
Wenn man etwas zerstören will?
Ein Buch zerreißen?
Die Fetzen rumfliegen sehen wollen?
Sie landen sehen?
Schreien wollen?
Laut singen wollen?
In der Küche stehen und aus vollem Hals singen, egal wer am Haus vorbeikommt?
Raus rennen wollen?
Alle anschreien?
Alle umarmen?
Wegrennen und um sich herum nur die eiskalte Nacht spüren?
Das Gefühl wieder haben wollen, zu leben?
Ist es das, was ich will?
Ist das Wut oder was anderes?
Was Schlimmeres?
Verwandelt sich diese Wut in etwas anderes, wenn man sie länger bedenkt?
In Liebe und Hass gleichzeitig?
Vielleicht?
Oder eher Liebe?
Ja, es ist Liebe.

Momentan ist es extrem komisch bei mir... Ich bin über ihn hinweg, das ist klar. Es ist aus und vorbei, die Phase des "Verknallt seins" ist bei mir offiziell beendet.

Aber...
Ich kann freitags immer noch nichts essen während ich in der Schule bin... Es klappt einfach nicht, ich schaufele mir zwar was in den Mund aber es schmeckt nicht und liegt schwer im Magen. Dabei esse ich so gerne -_- Es raubt einem die Lust am Lachen und Leben, wenn man nichts essen kann wegen einer längst "gegessenen" Sache. Vielleicht dauert der Prozess des "Drüber-Hinweg-Kommens" einfach was länger, als ich es mir erhofft habe?
Es tut nicht mehr weh, das ist wenigstens ein kleiner Trost. Nur es macht mich wütend, dass ich so einen Blödsinn so lange mitgemacht habe. Da haben mir meine Hormone einen Streich gespielt, der schwerwiegender ist, als ich es geglaubt habe. Wut, einfach diese Wut, die aber nicht raus will (oder kann?!) und sich in meinen Gedanken zeigt, die nach Zerstörung rufen.
Ich sollte mein Wesen so zeigen, wie es wirklich ist. Nicht immer dauernd fröhlich sein. Auch ich darf mal schlechte Phasen durchleben! Nicht nur immer fröhlich sein. Aber sobald ich meine Freunde erblicke, kann ich nicht anders und bin sofort gut gelaunt (ich weiß nicht, ob diese Freude nur oberflächlich ist o_O) und zu Hause werde ich auch mal laut. Oder wenn es halt um ein Thema geht, das mir sehr nahe geht (Tiere essen zum Beispiel). Dann wird die fröhliche Maske kurz zur Seite gelegt und das hässliche, wütende Gesicht kommt zum Vorschein. Aber wie gesagt, nur kurz. Irgendwann holt mich die Vernunft und das plötzlich über mich hereinkommende Wissen ein, dass die Person, die ich anschreie, mir sehr nahe steht und dann komme ich zurück und lege die Maske wieder an.
Und dank Mademoiselle Misere ist jetzt jemand Neues in mein Leben getreten (unfreiwillig und unwissend).
Der Bruder.
Und mich kennt der übrigens auch, als die, die immer nervös ist. Hallo?! Nur weil ich vielleicht ständig mit dem Bein wackel, so, als würde ich zittern. Ja, es sieht aus, als wäre ich nervös, aber er macht das auch, ja?! Merkt das bestimmt nur nicht :D Zu diesem gemeinsamen Merkmal kommt auch noch, dass er meine Ansicht der Welt teilweise teilt. Auch er denkt viel drüber nach, ob der Mensch sich die Tiere untertan machen darf und wieso er denn seinen Planeten systematisch zerstört. Nur hat dies bei ihm wohl keinen misanthropischen Charakter (sprich: Ich meine, die Menschheit solle aufhören zu existieren, wir haben diesem Planeten zu viel Schlechtes getan. Es müssen erst sehr viele Generationen voll Liebe bestehen, bis unser Planet und die Tiere uns verziehen haben. Und das kann dauern...).

Songtext des Blogposts:
"There's a Fire starting in my Heart. Reaching a Fever Pitch and it's bringing me out the Dark." - Adele "Rolling in the Deep"